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Eine häufig gestellte Frage "arbeitet das Unternehmen überhaupt rentabel?" wollen wir heute etwas näher beleuchten.

Was bedeutet Rentabilität?

Rentabilität stellt die Ertragskraft eines Unternehmens dar. Sie zeigt, wie viel Gewinn im Verhältnis zum eingesetzten Kapital oder Umsatz erzielt wird.

Was ist der Unterscheid zwischen Rentabilität und Gewinn?

Gewinn als absolute Zahl ist der Saldo aus den Erträgen abzüglich der Aufwendungen. D.h., der Gewinn zeigt wie profitabel ein Unternehmen arbeitet. Die Rentabilität als Verhältniszahl stellt den Gewinn ins Verhältnis zu Umsatz oder eingesetztem Kapital.

Was ist der Unterschied zwischen Rentabilität und Wirtschaftlichkeit?

Rentabilität misst, wie viel Gewinn ein Unternehmen im Verhältnis zu Umsatz oder Kapital erzielt, während Wirtschaftlichkeit das Verhältnis von Ertrag zu Aufwand bewertet, also wie effizient Ressourcen genutzt werden, um einen bestimmten Output zu erreichen. Rentabilität fokussiert auf die Ertragskraft, Wirtschaftlichkeit auf die Effizienz.

Welche Rentabilitätskennzahlen sind für z.B. das Finanzierungsgespräch mit der Bank wichtig?

Für ein Finanzierungsgespräch mit der Bank sind folgende Rentabilitätskennzahlen wichtig:

  1. Die Eigenkapitalrentabilität zeigt, wie profitabel das eingesetzte Eigenkapital ist.
  2. Die Gesamtkapitalrentabilität misst die Ertragskraft des gesamten Kapitals, unabhängig von der Finanzierungsstruktur.
  3. Die Umsatzrentabilität gibt an, wie viel Gewinn pro Umsatz erzielt wird und
  4. Return of Investment (ROI) bewertet die Gesamtrentabilität des Unternehmens im Verhältnis zum investierten Kapital.

Wie lässt sich die Rentabilität steigern?

Nsch der Umsatzsteigerung, die nicht immer einfach zu erreichen ist, ist die regelmäßige Überprüfung aller Kosten eine wichtige Aufgabe des Unternehmers, um rechtzeitig Preisanpassungen und Kostensenkungsmaßnahmen einzuleiten. Daneben spielt die Verbesserung der Produktivität, Prozessoptimierung und bessere Nutzung der Ressourcen ebenso eine wichtige Rolle.

Gemeinsam Prozesse optimieren und Kostenstrukturen überprüfen. Wir beraten Sie gerne.

04.09.24

Qualitätsmanagement (QM) ist ein systematischer Ansatz, der darauf abzielt, die Qualität von Produkten, Dienstleistungen und Prozessen in einer Organisation zu gewährleisten und stetig zu verbessern. Es umfasst Planung, Lenkung, Sicherung und Verbesserung der Qualität.

Die Umsetzung im Unternehmen erfolgt durch:

  1. Festlegung der Qualitätsziele: Qualitätsziele sollten SMART (spezifisch, messbar, erreichbar, relevant, terminiert) sein und auf das Unternehmensleitbild ausgerichtet werden. Sie geben eine klare Richtung vor, an der sich die Qualitätsbemühungen orientieren.
  2. Entwicklung eines QM-Systems nach Standards wie ISO 9001: Ein QM-System nach ISO 9001 unterstützt Unternehmen dabei, Prozesse zu standardisieren, Risiken zu minimieren und die Kundenzufriedenheit zu verbessern. Die Zertifizierung nach ISO 9001 kann zudem als Nachweis für ein funktionierendes Qualitätsmanagement dienen.
  3. Verpflichtung des Managements ("Management Commitment"): Die Unternehmensführung muss sich zum QM bekennen und dieses aktiv unterstützen. Führungskräfte spielen eine Schlüsselrolle bei der Vorbildfunktion und der Bereitstellung von Ressourcen und müssen die Wichtigkeit von Qualität kommunizieren.
  4. Einbindung und Schulung der Mitarbeiter: Alle Mitarbeiter sollten in die QM-Prozesse eingebunden und über ihre Rollen und Verantwortlichkeiten aufgeklärt werden. Regelmäßige Schulungen gewährleisten, dass das Personal über die erforderlichen Kompetenzen verfügt, um die Qualitätsstandards zu erfüllen.
  5. Etablierung von Qualitätsstandards und - richtlinien: Qualitätsstandards definieren die angestrebte Qualität der Produkte oder Dienstleistungen. Richtlinien, Verfahrensanweisungen und Arbeitshilfen schaffen eine verbindliche Basis für konsistente Qualitätsleistungen.
  6. Durchführungen von Audits und internen Bewertungen: Interne Audits überprüfen die Wirksamkeit des QM-Systems und identifizieren Verbesserungspotential. Sie sind ein wichtiges Instrument zur Sicherung der Qualität und zur Vorbereitung auf externe Audits.
  7. Kontinuierliche Prozessoptimierung: Kontinuierliche Verbesserung ist ein zentraler Bestandteil von QM. Methoden wie PDCA (Plan-Do-Check-Act) oder Six Sigma können dazu beitragen, Prozesse zu analysieren und effizienter zu gestalten.
  8. Regelmäßige Überprüfung und Anpassung des QM-Systems: Das QM-System muss regelmäßig daraufhin überprüft werden, ob es noch den internen und externen Anforderungen genügt. Änderungen am Markt, bei Kundenanforderungen oder in der Gesetzgebung können Anpassungen des QM-Systems erforderlich machen.

Der Schlüssel ist die Schaffung einer Unternehmenskultur, die Qualität in den Mittelpunkt stellt und die Beteiligung der Mitarbeiter fördert und fordert.

28.08.

Der Jahresabschluss stellt die Zahlen von gestern auf und das Monatsreporting bildet das Hier und Jetzt eines Unternehmens ab. Aber sind die Zahlen von morgen nicht auch wichtig?

Ja, sie sind wichtig und ganz besonders in der derzeitigen gesamtwirtschaftlichen Lage und den diversen Krisen, die die Unternehmen treffen können. D.h., die Planzahlen gewinnen immer mehr an Bedeutung. Sie sind sowohl wichtig für die interne Planung des Unternehmens als auch für den Businessplan oder das Kreditgespräch mit der Bank.

Welche Funktionen haben Planzahlen?

Die Planzahlen stellen eine Orientierungshilfe für die zukünftige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage dar und werden für die Budgetierung genutzt. Anhand dieser Zahlen lässt sich die Zielsetzung eines Unternehmens messen. Aber nicht nur für den Unternehmer spielen die Planzahlen für die langfristige Existenzsicherung eine wichtige Rolle, sondern auch Investoren nutzen Unternehmensplanzahlen, um die Chancen eines Investments zu bewerten.

Was sollte aus Planzahlen erkennbar sein?

Wichtig für eine strategische Planung ist zunächst ein Planungszeitraum von 1 - 2 Jahren. Je länger die Planung in die Zukunft reicht, desto ungenauer und weniger belastbar sind die Zahlen. Sie bieten dann ggf. nur noch den Blick in die Glaskugel.

Aufgesetzt auf die Zahlen des Jahresabschlusses und des Monatsreportings gewährleistet der Zeitraum von 1 - 2 Jahren belastbare, verlässliche Zahlen. Planzahlen sollten sich an den Prozessen im Unternehmen orientieren und berücksichtigen u.a. Investitionen und deren Finanzierung, Unternehmenserweiterungen oder -veränderungen sowie der Beschäftigungsgrad gemessen am Auftragsvolumen. Aber auch die Berücksichtigung von möglichen Engpässen und der Soll-Ist-Vergleich zur Ermittlung von Abweichungen, um eventuelle Mehrkosten zu eruieren, spielen eine wichtige Rolle.

Planung ist ein fortlaufender Prozess, der Veränderungen zeitnah erfassen muss, um die entsprechenden Auswirkungen auf die Unternehmensziele bewerten zu können.

Lassen Sie und gemeinsam Ihre Zukunft planen. Wir beraten Sie gerne.

21.08.24

Was erleben wir häufig in der Unternehmensberatung, wenn wir von unseren Mandanten um Hilfe gebeten werden?

Das Unternehmen besteht vielleicht schon seit Generationen oder ist auch erst in der Gründungsphase. Es ist in beiden Fällen das Gleiche - Arbeitsabläufe funktionieren einfach. Sie haben sich entweder schon seit Jahren in der Form bewährt oder, da man in der Gründungsphase ist, stehen andere vermeintlich wichtigere Aufgaben auf der Agenda. In beiden Fällen müssen oft schnelle Entscheidungen getroffen werden, wer was wann zu tun hat. D.h., es bleibt keine Zeit dafür, Arbeitsabläufe zu erstellen, auf ihre Wirtschaftlichkeit zu untersuchen oder absolut wichtige Notfallpläne zu erstellen.

Welche Ziele hat die Organisation?

Neben Existenzsicherung und Steigerung des Unternehmenswertes zählen ebenso Gewinnmaximierung und Effektivität dazu. Aber auch der Aufbau des Unternehmens (Aufbauorganisation), nämlich die Unterteilung in einzelne Abteilungen mit ihren jeweiligen Zuständigkeiten, sowie die Ablauforganisation, die die Arbeitsabläufe und die jeweiligen Zuständigkeiten klar definiert, sind wichtige Erfolgsgeneratoren für ein Unternehmen.

Sind keine klaren Strukturen vorgegeben bzw. besteht keine klar definierte Organisation, kann dies schnell in ein unübersichtliches Konstrukt führen, so dass wichtige Aufgaben nicht erkannt und bearbeitet werden. Schnell kann der Unternehmer den Überblick über seine wirtschaftlichen Verhältnisse verlieren.

Die Organisation gibt Regeln und Strukturen des Unternehmens vor. Je arbeitsteiliger ein Unternehmen arbeitet und je mehr unterschiedliche Arbeitsgebiete bestehen, desto klarer müssen den einzelnen Arbeitsstellen und ihren Inhabern die Aufgaben, Pflichten und Rechte im Zusammenhang zugeordnet werden.

Was passiert bei einer Betriebsunterbrechung oder einem Betriebsausfall?

Auch der Notfallplan stellt einen wichtigen Teil der Organisation dar. Klare Verhaltensregeln, Zuständigkeiten im Notfall, Kommunikationswege und Ansprechpartner helfen, dass ein Unternehmen im Notbetrieb weiterarbeiten kann.

Fragen Sie bei uns nach einem Notfallkonzept. Wir beraten Sie gerne!

Die Generation der Babyboomer geht in Rente!

Die Studie des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn schätzt, dass im Zeitraum von 2022 bis 2026 für etwa 190.000 Familienunternehmen die Herausforderung Unternehmensnachfolge relevant sein wird. Davon werden schätzungsweise knapp 3 Mio. Beschäftigte betroffen sein.

Unklar ist die Bereitschaft der nachfolgenden Generation, in die Führung eines Familienunternehmens einzusteigen. Gleichzeitig besteht oftmals das Problem, dass die Gesellschafter-Geschäftsführer die Zügel nicht früh genug an die nächste Generation weitergeben.

Daher ist von beiden Seiten frühzeitig über die Bereitschaft zur Übergabe/Übernahme nachzudenken.

Besteht von Seiten der Nachfolger keine Bereitschaft zur Übernahme der Geschäfte, ist der Verkauf der Gesellschaft vorzubereiten. Alternativ können die Anteile an die nächste Generation weitergegeben und ein Fremdgeschäftsführer eingestellt werden.

Festzustellen ist aber auch, dass in Deutschland viele Gesellschaften keine Nachfolger finden. Dies ist insbesondere eine Frage der Übergabefähigkeit. Dazu ist in der Regel eine Unternehmensbewertung durchzuführen. Nicht zuletzt auch für den Fall, dass Familienmitglieder ausgezahlt werden sollen oder möchten (Bewertung im Erbschaftsfall).

Die Nachfolgeschritte sind klar zu definieren durch ein aktualisiertes Geschäftskonzept/Geschäftsplan der den Finanzbedarf, die Übergabeform und den Zeitpunkt sowie den Rechtsrahmen klärt. Dazu sind u.a. auch die Finanzierer frühzeitig einzubinden, um eine Vertrauensbasis aufzubauen. Die Kommunikation mit den Finanzierern, den Kunden und Lieferanten spielt eine zentrale Rolle zum Gelingen der Nachfolge.

Sprechen Sie mit uns! Wir zeigen Ihnen auf, wie die Kommunikation und der Geschäftsübergang erfolgreich gelingen kann.

07.08.24

Das Monatsreporting gewinnt im Geschäftsalltag immer mehr an Bedeutung. Nicht nur für Banken, bei der Kreditentscheidung, sondern auch für das Unternehmen selbst, spielt es eine wichtige Rolle.

Wir möchten hier im Speziellen die monatliche Finanzberichterstattung, nämlich die Betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA) näher beleuchten.

Im Hier und Jetzt

Der Jahresabschluss ist - da gesetzlich vorgeschrieben - natürlich ein wichtiges Instrument sowohl innerhalb der Unternehmensführung als auch in der Außenbeziehung zu den Gläubigern, insbesondere den Banken. Aber die Zahlen des aktuellsten Jahresabschlusses sind immer Schnee von gestern. Zwischen dem Stichtag, zu dem der Jahresabschluss aufgestellt wurde und dem "jetzt" liegen oft Monate, in denen sich die wirtschaftlichen Verhältnisse des jeweiligen Unternehmens drastisch ändern können.

Deshalb ist das Monatsreporting so wichtig, um schnellstmöglich auf Veränderungen reagieren zu können, wie z.B. intern Preisneuverhandlungen, Neukalkulation der Produkte bis hin zur Restrukturierung der Prozessabläufe, oder extern das Gespräch mit den Finanzierern zu suchen.

Was gehört zu einem Monatsreporting?

Das Monatsreporting setzt sich immer aus einer kurzfristigen Erfolgsrechnung - die vergleichbar mit der Gewinn- und Verlustrechnung im Jahresabschluss ist - und einer Summen- und Saldenliste zusammen.

Wichtig bei der kurzfristigen Erfolgsrechnung ist die Vergleichsdarstellung des aktuellen Monats mit dem Vorjahresmonat sowie die entsprechend kumulierten Werte. So ermöglicht es z.B. Betrieben mit saisonalen hohen Auslastungen, wie z.B. dem Eissalon in den Sommermonaten, Vergleiche anzustellen, wie das diesjährige Geschäft im Vergleich zum Vorjahr läuft.

Die Summen- und Saldenliste stellt alle Vermögens-, Finanz- und Ertragskonten eines Unternehmens dar. Dies verschafft nicht nur dem Unternehmer, sondern auch den Finanzierern den Überblick z.B. über den Forderungsbestand, die Lieferantenverbindlichkeiten, aber auch die Finanzausstattung bei den Banken.

Das Monatsreporting ist nur aussagekräftig, wenn die Buchführung vollständig, zeitnah und ordnungsgemäß ist.

"Vollständig", "zeitnah" und "ordnungsgemäß" bieten dem Unternehmer die Möglichkeit über das Monatsreporting sein Unternehmen richtig zu steuern und im Finanzierungsgespräch mit der Bank eine tragfähige Finanzierung und einen belastbaren Kapitaldienst abzubilden.

Planen Sie mit uns Ihre BWA und Ihre wirtschaftliche Zukunft!

31.07.2024

In diesem Beitrag möchten wir aus unserer Beratungspraxis berichten, wie wichtig Liquidität im Unternehmensalltag unserer Mandanten ist.

"Wir haben ein tolles Produkt, eine gute Auftragslage und generieren Gewinne. Warum fehlt uns die Liquidität?"

Eine immer wieder gestellte Frage, die für uns eine hohe Bedeutung hat und mit der wir in die Beratung einsteigen. Zunächst stellt sich die Frage:

Was bedeutet Liquidität und wo spielt sie eine wichtige Rolle?

Liquidität stellt die Fähigkeit eines Unternehmens dar, jederzeit seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommen zu können. Dazu zählen nicht nur die Bezahlung der Lieferantenrechnungen, Leasing- und Kreditraten, Mieten und sonstige Aufwendungen im Zahlungsverkehr nach außen, sondern auch innerhalb des Unternehmens entstehen Zahlungsverpflichtungen, die, wenn sie nicht pünktlich beglichen werden können, den Ausfall der Produktion nach sich ziehen können. Hier ist einer der größten Aufwandspositionen innerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung gemeint - nämlich die Lohn- und Gehaltszahlungen.

Zahlungsfähig, bzw. liquide zu sein, ist auch ein wichtiger Faktor innerhalb der Darstellung der wirtschaftlichen Verhältnisse eines Unternehmens.

Eine gute Liquiditätslage verbessert u.a. auch die Bonität eines Unternehmens und ist mit entscheidend für die finanzielle Ausstattung durch z.B. Kredite oder Avale.

Was bedarf es, um die eigene Liquidität zu sichern?

Um die Liquidität für die Begleichung der gesamten Aufwendungen vorhalten zu können, bedarf es eines geordneten Debitorenmanagements (siehe unseren Bericht vom 29.05.2024) und der Zahlungsfähigkeit und - willigkeit der Kunden.

Wie lassen sich die Zahlungsströme von Ausgaben und Einnahmen am besten überwachen?

Neben der Auftragskalkulation, der Planung zukünftiger Geschäftsjahre und der Überwachung der Rentabilität der Aufträge und Projekte sollte die Liquiditätsplanung und - überwachung anhand von Liquiditäts- oder Zahlungsplänen ein wichtiger Bestandteil der Unternehmensführung sein. Der Liquiditätsplan als Steuerungsinstrument ermöglicht zum einen Zahlungseingänge zu planen und zum anderen durch die Planung der Zahlungsausgänge beispielsweise Skonti bei Lieferanten nutzen zu können.

Mit welchen Liquiditätskennzahlen sollte ein Unternehmer arbeiten, um seine Liquiditätslage zu überwachen?

Im Zusammenspiel mit dem Liquiditätsplan und dem Forderungsmanagement sind die Ermittlung des Debitoren- und Kreditorenziels wichtige Kennzahlen.

Liquidität wird aber auch sehr stark in der Vorratshaltung gebunden. Je "älter" das Lager ist, desto länger sind die liquiden Mittel gebunden bzw. wird Liquidität "verbrannt". Deshalb ist hier die Berechnung der Handelsspanne eine bedeutende Kennzahl, die in die Überwachung mit aufgenommen werden sollte.

Dies ist nur eine kleine Auswahl von Kennzahlen, die als Steuerungsinstrument genutzt werden sollten.

Lassen Sie uns gemeinsam Ihren Liquiditätsplan und die wichtigen Kennzahlen aufbauen!

24.07.2024

Wo Menschen miteinander kommunizieren, kann es schnell zu Missverständnissen kommen. Wenn diese Missverständnisse nicht geklärt werden, erwächst aus einer einfachen Misskommunikation schnell ein ausgewachsener Konflikt.

Doch was versteht man genau unter dem Begriff Konflikt?

Die gängigste Definition stammt von Friedrich Glasl und definiert einen sozialen Konflikt als eine Situation in der ein Mensch sich unter anderem in seinem Handeln, Denken oder Fühlen durch einen anderen Menschen beeinträchtigt fühlt. Wichtig ist hierbei, dass die Empfindung eines Konflikts allein auf dem Gefühl beruht, dass eine Beeinträchtigung stattfindet. Eine normale Meinungsverschiedenheit wird also erst dann zum Problem, wenn sich einer der Gesprächspartner dadurch in irgendeiner Form beeinträchtigt oder in seinem Tun behindert fühlt.

Auf gesellschaftlicher Ebene erleben wir alle regelmäßig groß ausgetragene Konflikte, doch auch mit dem Fokus auf die Wirtschaft können viele kleinere, spezifischere "Brandherde" beobachtet werden.

Konflikte im System Wirtschaft

Auch in der Wirtschaft sind die Möglichkeiten endlos, in denen Konflikte entstehen können. Konflikte können innerhalb eines Unternehmens zwischen Mitarbeitern, Vorgesetzten, Geschäftsführung und Betriebsrat entstehen. Doch auch außerhalb des Unternehmens kann die Vertretung der eigenen wirtschaftlichen Interessen zu Reibungen führen. In der Verhandlung mit Lieferanten, Behörden oder Gewerkschaften zum Beispiel. All diese Konflikte und die daraus resultierenden Kosten sind gut messbar. So kostet ein Mobingfall durchschnittlich 60.000€, und 30 - 50% der wöchentlichen Arbeitszeit von Führungskräften wird für die Konfliktbewältigung benötigt (KPMG, Konfliktkostenstudie, 2009).

Gut durch den Konflikt - mit dem Konfliktmanagement

Bei all diesen Konflikten kann das Konfliktmanagement eine Lösung sein. Es umfasst die strukturelle Integration von Konfliktanlaufstellen, wie Beschwerdekommissionen, Schlichtungsstellen oder der Ausbildung von Personal zu "Konfliktlotsen", an die sich Mitarbeiter wenden können, um die Eskalation von Konflikten möglichst zu vermeiden. Sowohl für unternehmensinterne als auch - externe Konflikte können außerdem in schwer lösbaren Situationen ausgebildete Mediatoren hinzugezogen werden. Dies gilt dem Versuch, gerichtliche Prozesse zu vermeiden.

Auch wir haben uns mit der Ausbildung unserer Fachkräfte beschäftigt um in der Unternehmensberatung reibungslose, zielgerichtete Kommunikation zu gewährleisten und bei der Bewältigung von unternehmensinternen Konflikten helfen zu können.

17.07.2024

Wie der Leitspruch auf unserer Website besagt, ist ein Unternehmen ohne aktuelle Zahlen wie ein Blindflug im Nebel ohne Radar. Dabei ist der Jahresabschluss das A und O jedes Unternehmers, denn er erstellt den Jahresabschluss nicht nur für Banken, Lieferanten und das Finanzamt, sondern in erster Linie für sich, um sein Unternehmen entsprechend steuern zu können.

Was ist ein Jahresabschluss?

Ein Jahresabschluss ist eine Aufstellung aller Vermögens- und Kapitalwerte zu einem bestimmten Stichtag und die Darstellung aller Erträge und Aufwendungen über den Zeitraum eines Geschäftsjahres (max. 12 Monate). D.h., ein Jahresabschluss setzt sich aus einer Bilanz und einer Gewinn- und Verlustrechnung zusammen. Zur Erläuterung der einzelnen Positionen des Jahresabschlusses gehört weiterhin der Anhang, in dem dargestellt wird, wie sich die einzelnen Vermögens-, Kapitalwerte, Erträge und Aufwendungen zusammensetzen.

Den Lagebericht, den gem. § 264 I HGB Kapital- und Personengesellschaften - hier die OHG und KG - aufstellen müssen, zählt man hierbei nicht direkt zum Jahresabschluss. Im Gegensatz zum Anhang wird im Lagebericht der Geschäftsverlauf und die Lage des Unternehmens dargestellt.

Wie ist innerhalb des Jahresabschlusses die Bilanz aufgegliedert und was lässt sich daraus erkennen?

Die Bilanz teilt sich in die Aktiva und Passiva auf. Die Aktiva weist die Vermögensgegenstände - unterteilt nach der Langlebigkeit - und die Passiva die Kapitalverhältnisse - nach der Fristigkeit gegliedert - aus. D.h., der Leser sieht auf einen Blick mit welchen finanziellen Mitteln welche Vermögensgegenstände finanziert wurden.

Dabei lassen sich aber auch anhand der Positionen im Jahresabschluss einzelne Kennzahlen ermitteln, die darüber Aufschluss geben, wie die wirtschaftlichen Verhältnisse des Unternehmens einzuordnen sind. So lässt sich z.B. anhand des Lagers erkennen, wie schnell sich die Ware umschlägt oder anhand der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, mit welchem Zahlungsziel die Kunden im Durchschnitt zahlen.

Für den externen Bilanzleser z.B. Banken, ist die Zusammensetzung der Kapitalverhältnisse maßgebend für eine Kreditvergabe. Ein zu geringer Anteil an Eigenkapital, dass der Unternehmer einbringt, schwächt die Bonität des Unternehmens und erschwert ein positives Kreditvotum. Aber nicht nur das. Je größer der Anteil der Fremdkapitalgeber im Verhältnis zum Eigenkapital, desto höher ist auch der Einfluss der Fremdkapitalgeber auf das wirtschaftliche Handeln des Unternehmens.

Was bedeutet innerhalb des Jahresabschlusses die Gewinn- und Verlustrechnung?

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist die Erfolgsrechnung eines Unternehmens innerhalb eines Geschäftsjahres, bei der den gesamten Erträgen die gesamten Aufwendungen des Unternehmens gegenübergestellt werden. Anhand der Gewinn- und Verlustrechnung lässt sich der erwirtschaftete Gewinn oder Verlust ermitteln.

Für die Ausagekraft über die wirtschaftlichen Verhältnisse eines Unternehmens ist neben Planungsrechnungen, Finanz- und Liquiditätsplänen immer auch der Jahresabschluss entscheidend.

D.h., man muss nicht im Blindflug ohne Radar durch das Unternehmensleben fliegen, wenn man mit dem Jahresabschluss den klaren Durchblick hat.

10.07.2024

Haben Sie schon einmal viel zu viel Zeit in eine Aufgabe investiert? Oder vielleicht müssten Sie demnächst mal in ein paar neue Schuhe investieren? Umgangssprachlich ist uns der Begriff des "Investierens" geläufig. In der Wirtschaft begegnet uns dieses Wort ebenfalls häufig.

Doch wie ist die genaue Definition?

Aus dem Lateinischen "investire" gleich "einkleiden" abgeleitet, bedeutet es, den Einsatz von Kapital oder Sachgütern, um bestimmte Wirtschaftsgüter anzuschaffen oder zu entwickeln. Dabei ist das Ziel, mit der Kapitalanlage das Privat- oder Gesellschaftsvermögen zu vergrößern, um damit

Gewinne zu generieren und den Wert des Unternehmens zu steigern.

Als Investoren komen dabei Privathaushalte, Unternehmen und der Staat in Betracht. Dementsprechend wird zwischen privaten und öffentlichen Investoren unterschieden.

Was beeinflusst Investitionen?

Zwei Faktoren beeinflussen Investitionen. Zum einen der zu erwartende Gewinn und zum anderen das herrschende Investitionsklima bzw. die konjunkturelle Lage. Denn Niemand wird zu einem Zeitpunkt investieren, wenn nicht Aussicht auf Gewinn aus der Investition besteht.

Wo finden sich im Unternehmen Investitionen wieder?

Investitionen schlagen sich auf der Aktivseite - also der Vermögensseite - des Unternehmes nieder. Dabei wird nach der Dauer und der Art der Investition unterschieden. D.h., es stellt sich die Frage nach der Nutzungsdauer des Vermögensgegenstandes und damit auch die Frage, ob der Vermögensgegenstand das laufende Geschäftsjahr überdauert. Weiterhin unterteilt man die Investitionen nach den jeweiligen Arten der Vermögensgegenstände in Sach-, Finanz- und immaterielle Investitionen.

Investitionen umfassen einen großen Bereich der Vermögensgegenstände in einem Unternehmen - von den Immobilien, den Maschinen, dem Fuhrpark und der Geschäftsausstattung bis hin zu Beteiligungen an anderen Unternehmen.

Jeder Investition steht die entsprechende Finanzierung mit Eigen- und Fremdkapital auf der Passivseite des Unternehmens gegenüber.

Welchen Zweck haben Investitionen?

Hier unterscheidet man, wofür die Investition getätigt wird. Handelt es sich z.B. um eine Ersatzinvestition, da der Vermögensgegenstand abgenutzt ist oder nicht mehr dem technischen Fortschritt standhält oder eine Erweiterungsinvestition, mit dem Ziel neue Produktlinien zu entwickeln.

Der technische Fortschritt spielt eine große Rolle. Wer nicht zum richtigen Zeitpunkt investiert und damit auch ein gewisses Risiko eingeht, wirtschaftet langfristig nicht mehr unbedingt rentabel.

03.07.2024

Haftung - ein komplexes Thema. Verpackt in einer Vielzahl von Gesetzen und Vorschriften, betrifft das Thema Haftung nicht nur das Unternehmen, sondern auch den Unternehmer, den Gesellschafter, den Geschäftsführer und den Vorstand. Im unternehmerischen Sinn bedeutet Haftung die Leistungspflicht eines Schuldners gegenüber einem Gläubiger.

Haftung abhängig von der Rechtsform

Je nach gewählter Rechtsform unterscheiden sich die Haftungskriterien für die jeweilig handelnden Personen. So ist zunächst nach Personen- und Kapitalgesellschaften zu unterscheiden.

Einzelunternehmer, Gesellschafter einer OHG und Komplementäre einer KG haften unbeschränkt mit ihrem gesamten Privatvermögen. Dagegen haftet der Kommanditist nur in Höhe seiner getätigten Einlage in die KG.

Anders ist es bei den Kapitalgesellschaften. Hier ist bei der GmbH und der AG die Haftung auf das Gesellschaftsvermögen beschränkt. Die GmbH-Gesellschafter haften nur mit ihren Einlagen und die Aktionäre nur mit dem Betrag, den sie für die Aktie bezahlt haben.

Haftung der Akteure

Wie verhält es sich jedoch mit den Akteuren - den Geschäftsführern und Vorständen? Geschäftsführer und Vorstände unterliegen einer Vielzahl von Pflichten, z.B. der Sorgfalts- und Treuepflicht, aber auch insolvenzrechtlichen Pflichten. Sie können für deren Verletzung persönlich haftbar gemacht werden.

Unternehmer und Führungskräfte können aber auch gegenüber Dritten, wie Kunden und Lieferanten, haftbar gemacht werden. Dies kann beispielsweise bei Produkthaftungsfällen der Fall sein, wenn ein fehlerhaftes Produkt Schäden verursacht.

Haftungsrisiken minimieren

Versicherungen - Betriebs- und Berufshaftpflichtversicherungen zur Abdeckung finanzieller Risiken -, vertragliche Regelungen und Compliance-Systeme können Maßnahmen sein, um das Haftungsrisiko zu minimieren.

Haftung ist ein vielschichtiges Thema, das durch gesetzliche Bestimmungen und die Unternehmensstruktur beeinflusst wird. Kenntnisse der rechtlichen Rahmenbedingungwen und eine sorgfältige Unternehmensführung sind entscheidend, um Haftungsrisiken zu minimieren und rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.

Haftung und die Gesetze

Eine Vielzahl von Gesetzen regeln die Haftung von Unternehmen und deren Akteuren. Diese Gesetze decken dabei von zivilrechtlichen bis zu strafrechtlichen Bestimmungen die unterschiedlichen Bereiche ab.

Neben BGB, HGB, GmbH- und Aktiengesetz spielen auch die Steuergesetze, Arbeitsschutzgesetze und im Krisenfall die Insolvenzverordnung eine wichtige Rolle. Die Insolvenzverordnung spielt derzeit für die Geschäftsführung eine wichtige Rolle, die nach Prüfung der Insolvenzantragsgründe, möglicherweise eine Pflicht zur Insolvenzanmeldung hat, bzw. bei verspäteter Anmeldung haftet.

Umso wichtiger ist es, dass Unternehmer und Geschäftsführer diese Gesetze kennen und verstehen, um Haftungsrisiken zu minimieren und rechtliche Konsequenzen zu vermeiden, denn mit dem Thema Haftung tragen sie eine große Verantwortung.

26.06.2024

Ein Begriff aus dem englischen Sprachraum mit großer Bedeutung. Aber was heißt Governance eigentlich?

Governance ist die effiziente Steuerung oder Führung einer (politischen) Organisation oder eines Unternehmens und deren Kontrolle. Die Steuerung umfasst dabei die Einhaltung ethischer Grundsätze und rechtlicher Vorschriften sowie Integrität, Transparenz, die Umsetzung der Geschäftsführung bzw. der Führungebene und die unabhängige Prüfung dieser.

Wir beziehen uns in unserem Lexikonbeitrag nur auf den Teilausschnitt - auf das Finance-Governance, das aber den gleichen Rahmenbedingungen unterliegt.

Finance-Governance bezieht sich auf die Rahmenbedingungen und Prozesse, die sicherstellen, dass die Finanzressourcen innerhalb eines Unternehmens effizient, transparent und verantwortungsvoll verwaltet werden. Doch was bedeutet das im Einzelnen?

Transparenz: Finanzinformationen werden klar und zugänglich bereitgestellt. D.h., Finanzberichte werden regelmäßig und detailliert offengelegt und zeigen den Stakeholdern, welche Gelder eingenommen, verwendet und investiert wurden.

Rechenschaftspflicht: Management und Unternehmensführung müssen durch interne und externe Audits Rechenschaft über ihre finanziellen Entscheidungen ablegen.

Risikomanagement: Durch die Finanz-Governance werden finanzielle Risiken und Unsicherheiten identifiziert und bewertet. Das umfasst neben Markt- und operationellen Risiken insbesondere auch Kreditrisiken. Ein effektives Risikomanagement schützt das Unternehmen vor potentiellen finanziellen Verlusten.

Ethische Standards: Es wird großen Wert daraufgelegt, dass alle finanziellen Transaktionen und Entscheidungen im Einklang mit den rechtlichen und ethsichen Standards stehen.

Interne Kontrolle: Hierbei werden interne Kontrollsysteme implementiert, die sicherstellen sollen, dass finanzielle Transaktionen korrekt und rechtzeitig durchgeführt werden, um Fehler oder Betrug zu verhindern.

Welche Bedeutung hat die Finance-Governance?

Wichtig ist zunächst, dass gute Finance-Governance bei den Investoren, Banken, Kunden oder Lieferanten Vertrauen schaffen soll. Durch die effiziente und verantwortungsvolle Verwaltung finanzieller Ressourcen wird hier zu einer langfristigen Nachhaltigkeit des Unternehmens beigetragen. Dabei wird sichergestellt, dass die finanziellen Entscheidungen im Interesse des Unternehmens und der übrigen Stakeholder getroffen werden.

Neben der Effizienz und Effektivität sind die Erfüllung gesetzlicher und regulatorischer Anforderungen besonders wichtig, da Verstöße gegen Vorschriften schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen können. Am Beispiel vereinbarter Finance-Governance in einem Kreditvertrag kann die Verletzung dieser Governance die Kündigung des Kreditvertrages bedeuten.

Finance-Governance ist somit ein wesentlicher Bestandteil des übergeordneten Governance-Frameworks einer Organisation und gewinnt zunehmend mehr an Bedeutung.

19.06.2024

Meist wenden Unternehmen ihre Zeit und ihre Kräfte überwiegend dafür auf, sich mit ihrer Kernkompetenz um ihr eigentliches Geschäft oder Handwerk zu kümmern. Sie können oder möchten sich nicht um den hohen und kostenintensiven Verwaltungs- und Zeitaufwand des Forderungseinzugs kümmern, den Zahlungseingang der Forderung überwachen oder möglicherweise das Mahnwesen betreiben. Deshalb, und zur Sicherung der eigenen Liquidität, wird der Weg des Factorings gewählt.

Factoring stellt dabei eine Finanzierungsmethode dar. Der Forderungsverkauf an den Factor erfolgt in der Regel zum Zeitpunkt der Entstehung der Forderung. Dieser zahlt nach einer entsprechenden Bonitätsprüfung den offenen Forderungsbetrag - in der Regel vor Fälligkeit der Forderung - an den Factoring- Kunden aus. Bei Fälligkeit der Forderung zieht der Factor dann das Geld beim Vertragspartner des Factoring-Kunden ein.

Dabei unterliegen die Factoringgesellschaften den gleichen Bedingungen wie Kreditinstitute.

Beim Factoring werden 3 Funktionen durch den Factor übernommen:

  1. Die Dienstleistung, d.h., die Übernahme der Forderungsbuchhaltung für eine Vielzahl von Einzelforderungen, das Inkasso und das Mahnwesen.
  2. Die Kreditversicherung oder auch Delkredere, d.h., der Factor übernimmt das Risiko der Zahlungsunfähigkeit des Vertragspartners des Factoring-Kunden und
  3. die Finanzierung, d.h., der Factoring-Kunde sichert sich durch das Factoring die hohe und schnell verfügbare Liquidität und kann somit z.B. Lieferantenkredite refinanzieren und möglicherweise Skontoabzug beim Lieferanten ausnutzen.

Doch nicht jede Forderung wird angekauft. Nur bonitätsmäßig gute Forderungen werden vom Factor übernommen. Schwierig gestaltet sich auch der Ankauf von Forderungen in Branchen, in denen gerne und viel über die Forderungen gestritten wird. So z.B. in der Baubranche. Viele Factorer schließen den Ankauf solcher Forderungen generell aus.

Natürlich ist das Factoring nicht kostenlos, sondern - wie alle Finanzierungen - werden hier Factoringgebühren erhoben.

Es gibt verschiedene Arten von Factoring, z.B. das echte und unechte Factoring sowie das offene und stille Factoring, um nur die bekanntesten zu nennen.

Wie unterscheiden sich echtes und unechtes Factoring voneinander?

Beim echten Factoring trägt der Factor das volle Ausfallrisiko der Forderung. Für den Factoring-Kunden stellt der Forderungsverkauf sofortige Liquidität dar, ohne dass eine Rückabwicklung des Forderungsverkaufs - wie beim unechten Factoring - erfolgt.

Was dagegen bedeutet offenes oder stilles Factoring?

Die Unterscheidung liegt hier in der Offenlegung bzw. Nichtoffenlegung des Forderungsverkaufs gegenüber dem Vertragspartner des Factoring-Kunden.

Factoring wird oftmals genutzt, um die Finanzierungsspielräume zu erhöhen, besonders dann, wenn die aktuellen Kreditlinien nicht ausreichen. Gleichzeitig ist es möglich, dass die Finanzierer unter Umständen Betriebsmittelkreditlinien nach der Einführung von Factoring zurückfahren. Gesellschaften, die ein Factoring aus unterschiedlichen Gründen (z.B. geringe Ankaufsquoten oder Kostenthemen) beenden möchten, müssen sich darüber im Klaren sein, dass ggf. ausreichend Betriebsmittelkredite zur Verfügung stehen.

Grundsätzlich sollte die Einführung von Factoring in enger Abstimmung mit den Finanzierern erfolgen.

12.06.2024

Drei markante Buchstaben, die immer häufiger den Einzug in den unternehmerischen Sprachgebrauch finden. Doch wofür steht ESG und was bedeuten diese drei Buchstaben für Unternehmen?

ESG steht für Kriterien und Rahmenbedingungen für die Berücksichtigung der Bereiche Environmental, Social und Governance, die unter anderem in die Unternehmensführung und das Unternehmensreporting Eingang finden sollen.

E, also Environmental, bezieht sich auf den Umwelteinfluss, den Unternehmen zum Beispiel durch ihre eigene Geschäftstätigkeit, aber auch durch die Kunden und Lieferanten entlang ihrer Wertschöpfungskette haben. Hier geht es z.B. um die Themen Energie, Mikroplastik oder Ressourcennutzung.

S, also Social, bezieht sich auf den Umgang einer Unternehmens mit allen seinen Stakeholdern. Gemeint ist die soziale Verantwortlichkeit eines Unternehmens für seine Mitarbeiter*Innen, aber auch Themen wie Inklusion und Arbeitssicherheit gehören dazu.

G, wie Governance, bezieht sich auf die Unternehmensführung und die ethischen Grundsätze, die in der Unternehmensphilosophie verankert sind. Hierzu zählt die Verhinderung von Korruption, Transparenz in der Berichterstattung oder auch der faire Wettbewerb.

Die Umsetzung, die Berichterstattung und die daraus resultierende Bewertung von ESG-Kriterien nimmt zunehmend auch Einfluss auf den Kapitalmarkt. Somit lohnt es sich, schon bei der Gründung eines Unternehmens zu analysieren, wie sich die Geschäftstätigkeit auf die Bereiche Umwelt, Soziales und Governance auswirkt. Es kann die Wettbewerbsfähigkeit außerdem positiv beeinflussen, wenn Projekte zur Verbesserung der ESG-Kriterien umgesetzt werden.

Denn die Erfüllung von ESG-Faktoren sorgt für Vertrauen und findet sich auch immer häufiger in Anlagestrategien wieder. Somit kann der Zugang zu neuem Kapital erschwert werden, wenn ein Unternehmen ESG-Praktiken nicht umsetzen kann oder will.

Gesetzlich sind bisher nur Unternehmen mit einer Mitarbeiterzahl von mehr als 250, einer Bilanzsumme von größer als EUR 20 Mio., oder größer als EUR 40 Mio. Nettoerlös, zum Nachhaltigkeitsreporting nach ESG verpflichtet. Weitere Reportingstandards, wie die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der EU finden aber auch Anwendung für kapitalmarktorientierte kleine und mittelständische Unternehmen.

Es besteht weiterhin die Möglichkeit, dass zukünftig auch Kleinstunternehmen Daten zur Nachhaltigkeit erheben müssen, um als Teil der Lieferkette des Geschäftspartners Rückmeldung geben zu können.

Wenn Sie Fragen zu der Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts haben, können wir Ihnen helfen. Wenden Sie sich gerne an uns!

05.06.2024

Wer kann zu 100% sicher sein, dass seine Kunden ihre Rechnungen immer und vollständig bezahlen?

Offene Forderungen können nicht nur viel Ärger verursachen, sondern können Unternehmen auch in große Liquiditätsengpässe bringen. Aber nicht nur offene Forderungen, sondern auch "vergessene" Rechnungen reißen Löcher in die Firmenkasse.

Ein entsprechendes Debitorenmanagement hilft bei der Lösung!

Umgangssprachlich bezeichnet der Begriff "Debitor" nichts anderes als einen Kunden, der nach einer vom Unternehmen erbrachten Leistung die Zahlung schuldet. D.h., der Kunde wird zum Schuldner des Unternehmens.

Das Debitorenmanagement stellt den Verlauf einer erbrachten Leistung und der damit verbundenen zeitnahen Erstellung einer Rechnung über die Prüfung und die Verbuchung des Zahlungseingangs bis ggf. zur Mahnung bzw. Forderungseintreibung beim Kunden dar.

Zu den Aufgaben des Debitorenmanagements gehören neben den genannten Arbeitsschritten auch die Prüfung der Bonität des Kunden - am besten vor Erbringung der Leistung. Es gehören aber auch die Bearbeitung von Gutschriften und Reklamationen, die Sicherung von Forderungen durch Eigentumsvorbehalt, die Überwachung der Bonität des Kunden sowie der Zahlungsziele und die Identifizierung von Kunden mit schlechter Zahlungsmoral dazu. In Zeiten schlechter Zahlungsmoral sollte intensiv über den Abschluss einer Warenkreditversicherung oder von Factoring (darauf wird in späteren Beiträgen eingegangen) nachgedacht werden.

Ein im System der Buchführung verankertes Debitorenmanagement führt im letzten Schritt in die Bilanzposition "Forderungen aus Lieferungen und Leistung". Ohne dies ist eine Ermittlung des Forderungsbestands oder auch eine frühzeitige Risikoerkennung nicht möglich. D.h. aus einem professionellen Debitorenmanagement lassen sich auch Maßnahmen zur Risikobewältigung entwickeln, z.B. die Kürzung von Zahlungszielen oder eben Sicherung der Forderungen über eine Warenkreditversicherung.

Die Abhängigkeit von wenigen Großkunden sollte auf jedem Fall vermieden werden. Eine Risikostreuung beugt großen Zahlungsausfällen vor.

Die Ziele eines Unternehmens sind in der Regel Gewinnmaximierung, bzw. zumindest Kostendeckung. Dies kann durch die Vermeidung von Forderungsverlusten erreicht werden. Diese möglichen Forderungsverluste gilt es rechtzeitig in der Debitorenbuchhaltung zu erkennen, um entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten.

Aus einem professionellen Debitorenmanagement in Verbindung mit dem Kreditorenmanagement lässt sich zu jeder Zeit die unternehmenseigene Zahlungsfähigkeit feststellen. Das Debitorenziel als eine Kennzahl zur Darstellung der Liquiditätslage des Unternehmens kann anhand des Forderungsbestands aus dem Debitorenmanagement hergeleitet werden.

29.05.2024

Cyber-Risiken stellen eine ernsthafte Bedrohung für Unternehmen jeder Größe dar. Sie umfassen eine Vielzahl von Gefahren, die durch moderne Informations- und Kommunikationstechnologien entstehen, wie beispielsweise Datenverlust, Datendiebstahl, Hackerangriffe und Betriebsunterbrechungen.

Ein effektives Cyber-Risikomanagement ist daher unerlässlich und sollte den gesamten Prozess von der Identifikation über die Qualifizierung und Steuerung bis hin zur Kontrolle von IT- und Informationssicherheitsrisiken umfassen. Unternehmen müssen sich der Bedrohung bewusst sein, Schwachstellen erkennen und die daraus resultierenden Risiken effizient managen.

Dies erfordert eine risikoorientierte Betrachtung, die in der Cyber-Security-Strategie formuliert und in der Security Operations umgesetzt wird, um den Schutz kritischer Informationen und Systeme zu gewährleisten.

Einige Branchen sind aufgrund der Natur ihrer Daten und Dienstleistungen besonders anfällig für Cyber-Angriffe.

Finanzinstitute stehen oft im Fokus von Cyberkriminellen, da sie sensible Finanzinformationen verarbeiten und speichern, was sie zu einem lukrativen Ziel für Datendiebstahl und Serverangriffe macht.

Kleine Unternehmen sind ebenfalls stark gefährdet, da sie häufig nicht über die Ressourcen verfügen, um in umfassende Cyber-Sicherheitsmaßnahmen zu investieren, was sie anfällig für verschiedene Arten von Cyber-Bedrohungen macht.

Das Gesundheitswesen ist eine weitere Branche, die aufgrund der sensiblen persönlichen Gesundheitsinformationen, die sie handhaben, ein hohes Risiko für Cyberangriffe trägt. Oft wird die betroffene Branche oder das betroffene Unternehmen aber zufällig angegriffen.

Diese Branchen müssen ein robustes Cyber-Risikomanagement implementieren, um ihre Vermögenswerte und Kundendaten zu schützen. Dazu gehört die Erkennung von Schwachstellen, die Implementierung von Sicherheitsprotokollen und die Schulung der Mitarbeiter, um die Risiken zu minimieren und auf Bedrohung reagieren zu können.

In Deutschland haben Cyberangriffe in den letzten Jahren zugenommen, wobei Unternehmen aller Größen und Branchen betroffen sind. Im Jahr 2023 wurden mehr als 58% der deutschen Unternehmen Opfer von Cyberattacken, wobei Ransomware die häufigste Angriffsart war.

Es ist sehr stark davon auszugehen, dass es weit mehr als 58% betroffene Unternehmen gab. Die Dunkelziffer ist extrem hoch, nicht zuletzt aufgrund von befürchteten Imageschäden. Die Gesamtschäden aus diesen Angriffen beliefen sich auf rd. EUR 206 Mrd. (Quelle: Statista). Diese Vorfälle zeigen, dass Cyberkriminalität eine ernsthafte Bedrohung für die deutsche Wirtschaft darstellt und Unternehmen aller Größen vor Herausforderungen stellt, ihre Daten und Systeme zu schützen.

22.05.2024

Mit dem Wort Bonität verbindet man Begriffe wie Kreditwürdigkeit und Vertrauen, aber auch ein gewisses Risiko, dass der Gläubiger bzw. Kreditgeber übernimmt.

Bonität steht für die Zahlungsfähigkeit einer Person, eines Unternehmens, einer Bank oder auch eines Staates. D.h. die Befähigung und den Willen eines Kreditnehmers seinen Zahlungsverpflichtungen aus einer Schuld, z.B. aus einem Kredit, nachzukommen.

Das bedeutet, wer einen Kredit beantragt, wird mit dem Kreditantrag auf seine Kreditwürdigkeit - also Bonität - geprüft. Die sogenannte Bonitätsprüfung wertet dabei aus, ob der Kreditnehmer finanziell in der Lage sein wird, die monatlichen Belastungen aus einem neuen Kredit zusätzlich zu den bisherigen Zahlungsverpflichtungen zu tragen.

Welche Faktoren spielen für Unternehmen bei der Bonitätsprüfung eine Rolle?

Analysen von Jahresabschlüssen und betriebswirtschaftlichen Auswertungen sind dabei die wichtigsten Faktoren einer Bonitätsprüfung. Denn eine gute Eigenkapital- und Liquiditätsausstattung, sowie solide Umsatzzahlen und eine stabile Rentabilität bringen das Unternehmen bei der Kreditanfrage im Rating weiter nach oben.

Aber auch Fragen nach der bisherigen Zahlungsweise, bzw. dem Kontoverhalten bei Banken, der Auftragslage, der Branche und der Rechtsform sind wichtige Kriterien für das Krediturteil und wirken sich auf die Bepreisung und Besicherung des Kredites aus.

Nicht nur bei der Kreditanfrage spielt die Bonität des Unternehmen eine wichtige Rolle, sondern auch im täglichen Geschäft mit Kunden, Lieferanten und möglichen Investoren. Eine gute Einstufung kann zu günstigeren Konditionen oder Gewährung von Skonto führen.

Je schlechter die Einstufung ausfällt, desto höher ist ein Ausfallrisiko, was automatisch höhere Zinsen, verkürzte Zahlungsziele bzw. Vorkasse-Zahlungen auslöst oder aber gleich zu einer Ablehnung der Geschäftsverbindung führt.

15.05.2024

Unternehmen verschiedenster Branchen benötigen Avale im Rahmen ihres Geschäftsbetriebes.

Klassische Branchen mit einem Avalbedarf sind z.B. die Baubranche oder auch der Maschinen- und Anlagenbau.

Was ist ein Aval?

Aval gilt als Oberbegriff für eine Bürgschaft oder eine Garantie. Bürgschaften sind im BGB gesetzlich geregelt (§765 BGB) und streng akzessorisch, also abhängig vom zugrundeliegenden Rechtsgeschäft. Garantien sind gesetzlich nicht geregelt (also ein abstraktes Schuldversprechen).

Wer tritt als Avalkreditgeber auf?

Dies sind einerseits Banken und andererseits darauf spezialisierte Versicherungsunternehmen.

Welche Avalarten gibt es?

Klassische Avalarten, insbesondere für die o.a. Branchen, sind Mängelanspruchsbürgschaften, Vertragserfüllungsbürgschaften, Anzahlungsbürgschaften oder auch Mietbürgschaften.

Warum Avale?

Die Stellung eines Avals führt zu einem Liquiditätszufluß beim ausführenden Unternehmen. Stellt z.B. ein Unternehmen der Baubranche keine Mängelanspruchsbürgschaft nach Beendigung und Abnahme der Bauleistung, hat der Auftraggeber das Recht, 5% der Bausumme einzubehalten. Mit der Stellung der Bürgschaft muss der Auftraggeber die letzten 5% ausbezahlen.

Ein kleines Rechenbeispiel:

Eine Baugesellschaft hat regelmäßig einen Umsatz von EUR 5 Mio. pro Jahr. Angenommen dür den gesamten Umsatz wären Bürgschaften zu stellen, dann liegt der Bedarf bei 5% von EUR 5 Mio., also EUR 250.000,00. Da in der Regel die Mängelhaftung nach BGB für 5 Jahre gilt, würde die Baugesellschaft (bei gleichbleibendem Umsatz pro Jahr) in 5 Jahren auf 5xEUR 250.000,00 also EUR 1.250.000,00 an Liquidität verzichten, wenn sie ihren Auftraggebern keine Bürgschaften stellt. Auf diese Liquidität kann ein Unternehmen in der Regel nicht verzichten.

Hinzu kommt ggf. noch eine Stellung von Vertragserfüllungsbürgschaften, die meist mit einer Zahlung von 10% der Bausumme durch den Auftraggeber verbunden sind.

Oder auch die Stellung von Anzahlungs-/ oder Vorauszahlungsbürgschaften, damit vorab Material eingekauft werden kann. Meist ist damit eine Bürgschaftshöhe von 20 - 30% der Bausumme verbunden.

Es ist erkennbar, dass diese Gesellschaft sehr schnell eine Avalkreditlinie von über EUR 2 Mio. benötigt.

08.05.2024

Nur wer sich stetig weiterentwickelt, kann etwas bewegen. Deshalb freuen wir uns über den Zuwachs in unserem Team. Frau Ute Sotiriou unterstützt uns seit Januar 2024 als Bilanzanalystin. Und auch die neue Abteilung Marketing und Vertrieb erhält Zuwachs durch Frau Anja Vornholt. Sie übernimmt außerdem die Projektentwicklung ESG/CSRD. 

07.05.2024
...verabschieden wir unseren Kollegen Ernst Ullrich. Seit 2012 hat er unser Team mit seinem Fachwissen und seiner Kompetenz unterstützt. Herr Ullrich war immer mit vollem Einsatz dabei und ist auch in arbeitsintensiven Phasen immer eingesprungen, wenn Not am Mann war. 

Wir danken ihm für seine Arbeit und wünschen ihm eine erfüllende Zukunft mit vielen neuen Erlebnissen. Wir hoffen, dass er trotz aktivem Ruhestand hin und wieder in der Firma vorbeischaut. 

07.05.2024
  • Logo ML Stein GmbH

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Karen Vornholt – Unternehmensberatung,
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